Die Deutschen haben eine so besondere Beziehung zu ihrem Lieblingssport wie wohl kaum ein anderes Land. So leidenschaftlich wie beim Derby im Stadion jubeln echte Fans wahrscheinlich nirgendwo anders – obwohl vielleicht noch dann, wenn sie mit dem ComeOn Gutschein-Code einen Gewinn kassieren. Doch wahre Fußballiebe ist etwas sehr Spezielles. Und deshalb wollen wir uns diesmal der Passion zum Fußball im eigenen Land widmen. Was zeichnet die deutschen Fankultur aus? Und geht die Liebe zum Spiele manchmal vielleicht auch ein bisschen zu weit?
Starke regionale Verbundenheit
Ein entscheidender Faktor der Fankultur im deutschen Fußball ist die enge Verbindung mit dem Team aus der eigenen Region. Sehr ausgeprägt ist diese Verbundenheit im Ruhrgebiet zu spüren, wenn Teams wie Schalke und Dortmund aufeinandertreffen. Derbys zwischen Rivalen wie diesen haben für so manchen Fan eine wichtigere Bedeutung als ein Meisterschaftsspiel. Entsprechend heftig können die Reaktionen ausfallen, denn es geht schließlich nicht nur um ein Spiel, sondern für die Fans um viel mehr.
In Deutschland haben passionierte Fans nicht einfach nur ein Trikot im Schrank und verfolgen gespannt die Tabelle; sie nehmen fast alles an Merchandising mit, was in irgendeiner Form mit ihrem Team zu tun hat. Die Auswüchse nehmen schon sonderbare Formen an.
Allein Borussia Dortmund hat Baby-Bodies und Schlafsäcke, Ofenhandschuhe, Gesellschaftsspiele, personalisierbare Brotdosen und Mousepads, Kerzen und sogar Christbaumkugeln, eine Fritteuse und eine Kaffeemaschine mit dem Vereinslogo zu bieten (und das ist noch längst nicht alles). Die Liebe zum Fußball hört also noch lange nicht auf dem Platz auf.
Probleme mit extremen Fan-Gruppierungen
Eine nicht nur in Deutschland problematische Fan-Bewegung sind die sogenannten Ultras. Bei diesen Gruppen handelt es sich um besonders fanatische Fans, die sich als die engsten und intensivsten Anhänger betrachten. In Deutschland gibt es ganz unterschiedliche Ultra-Bewegungen. In jedem Fall muss man diese deutlich von Hooligans abgrenzen, denen es nicht um Fußball, sondern um Gewaltbereitschaft geht.
Ultras konzentrieren sich hingegen komplett auf das Spiel und die Unterstützung ihres Teams. Sie feuern die Mannschaft ununterbrochen an. Doch auch hier gibt es Gruppen, die sich politisch rechts einordnen lassen und sehr kritisch begutachtet werden müssen. Manchmal kam es in Stadien zu rassistischen Parolen von Ultras, die zum Beispiel mit personellen Entscheidungen des Vereins nicht einverstanden waren. Doch längst nicht jede Ultra-Gruppierung ist in dieser Hinsicht extrem. Es gibt auch solche, wie beispielsweise in München, die sich gezielt gegen Rassismus engagieren und enge Kontakte zu den Vereinen pflegen. So oder so, die Bewegungen sind bei Fußballspielen auf jeden Fall allgegenwärtig.
Interessante Facts zur Fußball-Fankultur
Wir haben ein paar spannende Fakten zur deutschen Fankultur im Fußball für Sie herausgesucht. Wetten, dass auch für Sie noch ein paar Dinge dabei sind, die Sie nicht wussten?
- Die größte deutsche Stehplatztribüne, die “gelbe Wand”, ist die Südtribüne im Heimatstadion vom BVB. 35.000 Fans finden hier Platz.
- Der FC St. Pauli setzt sich mit seinen Fans sowohl mit Veranstaltungen gegen Rassismus ein, arbeitet mit einem Trinkwasser-Projekt zusammen und unterstützt die LGBQT-Gemeinde.
- Die meisten Vereinsmitglieder hat der FC Bayern München mit rund 293.000 registrierten Fans (außerdem 4.500 Fanclubs und 360.000 Fanclub-Mitgliedern). Es folgen der FC Schalke mit 155.000 und Borussia Dortmund mit 154.000 Mitgliedern.
- Den höchsten Fan-Anteil beim Fußball gibt es im größten Bundesland: in NRW zählt man am meisten – und nicht zuletzt bestimmt auch die leidenschaftlichsten – Fans.